NeXtWind hat sich auf das Repowering von Windkraftanlagen spezialisiert. Was hat Sie dazu bewogen, diesen Weg einzuschlagen, anstatt neue Windparks zu errichten?
Werner Süss: Der Hauptgrund liegt in der Effizienzsteigerung und der Nachhaltigkeit. Durch das Ersetzen alter Anlagen durch neue, leistungsfähigere Turbinen können wir die Energieproduktion erheblich steigern, ohne zusätzlichen Raum zu beanspruchen. Zudem ist die Akzeptanz in der Bevölkerung für bestehende Standorte höher. Es ist eine direkte Antwort auf die dringende Notwendigkeit, die Energiewende zu beschleunigen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren.
Mit einer beeindruckenden Finanz-Power im Rücken, was sind die nächsten großen Ziele für NeXtWind?
Lars Meyer: Unser unmittelbares Ziel ist es, unser Portfolio an Windparks zu erweitern und die Repowering-Prozesse zu beschleunigen. Mittelfristig streben wir an, drei Gigawatt grüner Energie zur Verfügung zu stellen. Langfristig wollen wir uns als vollwertiger, unabhängiger Energieversorger etablieren, der ausschließlich nachhaltige Energien liefert. Diese Finanzierung ermöglicht es uns, unsere Wachstumsstrategie aggressiv voranzutreiben und einen signifikanten Beitrag zur Energiewende zu leisten.
Wie sehen Sie die Rolle von Repowering im Kontext der deutschen Energiewende und der globalen Bemühungen um CO2-Neutralität?
Ewald Woste: Repowering ist ein Schlüssel zur Beschleunigung der Energiewende. Indem wir die Effizienz bestehender Windparks deutlich steigern, können wir die CO2-Emissionen schneller reduzieren und gleichzeitig die Energieversorgung sichern. Deutschland hat eine Vorreiterrolle in der Energiewende, und Repowering ist ein Beispiel dafür, wie wir bestehende Infrastrukturen optimieren können, um unsere Klimaziele zu erreichen. Es ist ein Modell, das auch international Anwendung finden könnte.
Angesichts des starken Wettbewerbs, wie positioniert sich NeXtWind, um führend im Markt zu werden?
Werner Süss: Unser Team bringt eine einzigartige Kombination aus Erfahrung in der Energiewirtschaft, im Investmentbanking und in der lokalen Projektarbeit mit. Diese Expertise, gepaart mit unserer klaren Vision und der starken finanziellen Unterstützung, ermöglicht es uns, schnell und effizient zu handeln. Wir fokussieren uns darauf, möglichst schnell zu repowern, die Standorte weiter zu optimieren und nutzen unsere guten Netzwerke und Kenntnisse der Genehmigungsprozesse, um uns einen Vorteil zu verschaffen.
Lars Meyer: NeXtWind baut die Energieinfrastruktur der nächsten Generation auf. Wir treiben den Übergang zu einem dekarbonisierten, dezentralen und digitalisierten Energiesystem voran, das die steigende Nachfrage nach sauberem Strom von energiehungrigen Anwendungen wie KI sowie der Elektrifizierung der Mobilität und des Wärmesektors abdeckt.
Wie gehen Sie mit der Herausforderung um, dass viele Betreiber älterer Anlagen möglicherweise selbst repowern möchten?
Lars Meyer: Natürlich gibt es Betreiber, die selbst repowern möchten, und das ist auch gut so. Unser Angebot richtet sich vor allem an diejenigen, die entweder nicht die Mittel, das Know-how oder die Kapazität haben, um diesen Prozess selbst zu steuern. Wir bieten eine umfassende Lösung, die es ermöglicht, die Anlagen nicht nur zu erneuern, sondern auch langfristig effizient und profitabel zu betreiben. Unser Ziel ist es, Partnerschaften zu bilden, bei denen alle Beteiligten profitieren.
Den Meilenstein von 1 GW haben Sie vorzeitig erreicht. Wie gehts weiter?
Werner Suess: Die magische Grenze von 1.000 Megawatt an Optimierungspotenzial wollten wir ursprünglich bis 2026 erreichen. Dass uns das nun bereits zwei Jahre früher gelungen ist, bestärkt uns sehr. Innovationen im Bereich Climate Tech werden eine immer größere Rolle spielen. NeXtWind ist nicht nur führend im Bereich Repowering, sondern auch insgesamt Spitzenreiter in der Optimierung von dezentraler klimafreundlicher Energieinfrastruktur in Deutschland. Wir werden unsere strategische Ausrichtung mit voller Kraft weiterverfolgen, unsere Marktstellung festigen und schnell weiterwachsen.
Ewald Woste: Wir fangen gerade erst an – unser Ziel ist es, die Energiewende in den kommenden Jahrzehnten mitzugestalten. Für 2028 streben wir eine Verdreifachung unseres Erzeugungspotenzials auf 3.000 Megawatt an.